Kiepenkerl GaLaBau Profi-Rasenkatalog Art. Nr. 999174

WICHTIGE RASENKRANKHEITEN Krankheitsbilder sind oft schlecht zu diagnostizieren, da häufig Mischinfektionen auftreten. Einige Krankheiten können schon vor dem Auflaufen Samen und Sämlinge erfassen (Vorauflaufkrankheiten), wodurch sich ein ungleichmäßiger, fleckiger Rasen entwickelt. Schäden durch Nachauflaufkrankheiten zeigen sich durch Vergilben der Blattscheiden, gefolgt von vollständigem Zusammenbrechen der infizierten Pflanzen. Am schwersten werden auf diese Weise feinblättrige Arten von Festuca und Agrostis betroffen. Die Vorund Nachauflaufkrankheiten werden von einer Vielzahl von Pilzen verursacht vor allem von Fusarien und Pythium (Wurzelbrand). Typhula incarnata Blattfäule SYMPTOME Absterben der Pflanzen im Frühjahr nach Schneeschmelze; blassrosa Myzel. An bleichen Blättern in Bodennähe findet man Dauerkörper des Pilzes in Gestalt harter, kugeliger, stecknadelkopfgroßer Sklerotien. Feuchtigkeit und Temperaturen von + 6°C optimal für Ausbreitung. Anfällig ist vor allem Lolium, geringer gefährdet ist Festuca rubra. BEKÄMPFUNG Ausgewogene Düngung; besanden, nach der Schneeschmelze im Frühjahr aerifizieren. Drechslera spp. (Helminthosporium) Blattfleckenkrankheit SYMPTOME Zunächst sind an den Blättern, später an den Blattscheiden kleine, braune, ovale Flecken, deren innerer Kreis später weiß wird. Dies tritt speziell bei Poa pratensis bei niedrigen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit auf, gelegentlich werden auch andere Poa-Arten befallen. BEKÄMPFUNG Vorbeugend resistente Sorten ansäen. Bekämpfung mit chemischen Mitteln zur Zeit nicht möglich. Marasmius spec. – Hexenringe Der Pilz wächst kreisförmig von einem einzelnen Punkt aus unter dem Rasen. Im weiteren Verlauf entsteht eine ringförmige tote Zone, die an beiden Seiten von besonders stark wachsendem Gras begrenzt wird. Die toten Zonen werden von einem Pilzgeflecht (Myzel) verursacht, das die Graswurzeln an der Wasseraufnahme hindert. Durch den Abbau der organischen Substanz im Boden wird Stickstoff frei, der das Gras zu beiden Seiten der toten Zone zu besonderem Wachstum anregt. Hexenringe kommen vor allen auf leichten, wenig fruchtbaren Sandböden vor. BEKÄMPFUNG Mit einer ausgewogenen Düngung sowie der intensiven Durchlüftung des Bodens wird der Hexenring bedingt bekämpft, ebenso hilft auch der Bodenaustausch. Sclerotinia homoeocarpa Dollarflecken-Krankheit SYMPTOME Einzelne gelblich verfärbte Flecken von 10 bis 15 mm Durchmesser, die sich bis 50 mm vergrößern können, gelblich-braun werden und gelegentlich ein feines weißes Myzel zwischen den Blattscheiden erkennen lassen. Befallen werden vor allem Agrostis und Festuca auf feinen Rasenflächen, feuchtwarme Witterung fördert die Ausbreitung. BEKÄMPFUNG Gute Bodendurchlüftung; Dränage, Beseitigung von Filzschichten; Vermeidung von N-Düngung im späten Herbst. Optimale Bedingungen und gesundes Saatgut verhindern Auflaufkrankheiten. Microdochium nivale (Gerlachia, Fusarium) Schneeschimmel SYMPTOME Schon ab Herbst, hauptsächlich aber nach der Schneeschmelze, sind Pflanzen von weißgrauem oder rötlichem Myzelüberzug befallen; kleine runde Flecken im Rasen, die sich unter günstigen Voraussetzungen bis zu 300 mm Durchmesser vergrößern und ineinander übergehen. Befallen werden hauptsächlich Lolium perenne, Agrostis und Poa auf Sportplätzen und Golfgreens. BEKÄMPFUNG Die Rasenpflanzen kräftigen durch Kalk, welches die Zellwände stärkt; keine zu späte N-Düngung im Herbst; ständige Nässe vermeiden; vertikutieren und aerifizieren, den Rasen im Winter nicht strapazieren. Vorbeugende chemische Bekämpfung auf feinen Zierrasenflächen und Strapazierrasen in schneeschimmelgefährdeten Lagen möglich. 67 SERVICE

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