Kiepenkerl GaLaBau Profi-Rasenkatalog Art. Nr. 999174

FACHMÄNNISCHE RASENPFLEGE Vertikutieren Ist die Rasenfilzbildung schon zu weit fortgeschritten, muss durch Vertikutieren Abhilfe geschaffen werden. Es hat in erster Linie die Aufgabe, eine bestehende Filzschicht zu beseitigen oder zu verringern. Gleichzeitig dient es der Verbesserung der Rasenzusammensetzung, weil vor allem unerwünschte breitblättrige Kräuter und flachwurzelnde Gräser wie Jährige Rispe geschädigt und Gräser mit Ausläufern durch Anregung der Seitentriebbildung gefördert werden. Der Rasen sollte vor dem Vertikutieren trocken sein und auf 2–3 cm geschnitten werden, damit die Vertikutiermesser auch wirklich in die Filzschicht eindringen und diese zerschneiden. Wichtig sind ein enger Messerabstand, schnell rotierende, möglichst scharfe Schlitzmesser, die schneiden und nicht nur reißen, und ein schweres genügend Druck erzeugendes Gerät. Damit können im Abstand von 2–3 cm auf ebenen Flächen optimal etwa 5–15 mm tiefe Rillen geschnitten werden. Der unter der Filzschicht liegende Boden sollte nur leicht angeritzt werden. Bei erfolgreichem Vertikutieren dicker Filzschichten können mehr als 1 kg/m2 zu entfernendes Material herausgeschnitten werden. Allgemein reicht eine Vertikutiermaßnahme jährlich aus. Der beste Termin zur Durchführung liegt im Frühjahr und Spätsommer. Nach dem Vertikutieren ist eine Nachsaat besonders effektiv. Sanden Bei sehr stark belasteten und verdichteten Rasenflächen sowie auf Böden mit hohem Feinerdeanteil ist das Besanden eine begleitende Maßnahme. Der Sand erhöht das Porenvolumen und sorgt damit für ein erhöhtes Umsetzungsvermögen. In gut durchlüfteten und biologisch aktiven Substanzen kann sich kaum Filz bilden. Alle Bedingungen, die fördernd auf die Mineralisierung der organischen Substanz wirken, tragen zur Minderung der Filzschichtbildung bei. Für die Besandung sind etwa 2–3 kg/m2 notwendig, bei über 1 cm starken Filzschichten ist ein mehrmaliges Aufsanden angebracht. Auf sandreichen Rasenflächen, zum Beispiel DIN-Sportplätzen oder Golfgreens, hat sich ein sogenanntes Topdressing bewährt. Topdressing-Material ist kein reiner Sand, sondern ist mit nicht genau festgelegten Mengen Torf, Kompost, Feinerde sowie häufig mit Kalk und Dünger versetzt. Bei Verwendung organischer Materialien ist darauf zu achten, dass sie frei von Schädlingen, Krankheiten und Samen unerwünschter Pflanzen sind; von Vorteil ist eine vorbeugende Entseuchung. Mit dem Topdressing kann gleichzeitig die Bodenstruktur und die Nährstoffnachlieferung verbessert und eine eventuell vorhandene unebene Fläche ausgeglichen werden sowie durch Beimischung von Grassamen eine elegante Methode der Nachsaat erfolgen. Nachsaaten Schäden an Rasenpflanzen können durch vernachlässigte oder unsachgemäße Pflege, aber auch durch verschiedene andere Ursachen entstehen: • zu starke Belastung • Strapazierung bei Nässe • natürliche Abnutzung • mutwillige Zerstörung Als erste Maßnahme wird ein extrem tiefer Schnitt mit Abräumen des Mähgutes vorgenommen. Dadurch wird die Konkurrenzkraft des Altbestandes etwas eingeschränkt. Um dem Samenkorn Bodenschluß als Voraussetzung für die Keimung zu ermöglichen, sollte der Boden aufgerissen werden, z. B. durch scharfes Vertikutieren. Jetzt erfolgt die Nachsaat z. B. mit Kiepenkerl Majestic Aktiv oder Regenerationsmischung. Bei einer Mischsaat ist besonders darauf zu achten, dass die einzelnen Arbeitsgänge in schneller Folge erledigt werden, das heißt Kurzschnitt, Aufreißen des Bodens und Einsaat möglichst kurz hintereinander, um die geschaffenen günstigen Bedingungen auszunutzen. Auch bei der Nachsaat kann ein Andrücken, das allerdings infolge der horstartigen Pflanzen im Altbestand schwierig ist, sehr nützlich sein. In eiligen Fällen verwenden Sie bitte Fertigrasen. Im Normalfall werden lückige Rasennarben jedoch durch Nachsaaten ersetzt. Aerifizieren Als Aerifizieren bezeichnet man das Einstechen von 7–16 cm tiefen Löchern in die Rasentragschicht. Die Pflegemaßnahme wird gegen Verdichtung, Verfilzung sowie bei mangelnder Belüftung durchgeführt. Aerifiziert wird am vorteilhaftesten während der Hauptwachstumszeit des Rasens, auf stark belasteten Flächen mehrmals jährlich. Die besten Ergebnisse sind bei leicht feuchtem Boden zu erzielen. Schlitzen Das Schlitzen erfolgt mit dreieckigen Messern, die in eine Tiefe von 75 bis 100 mm in den Boden schneiden und Schlitze von 10 bis 20 cm Länge und 3–5 mm Breite hinterlassen. Die Geräte werden im Frühjahr zu Beginn der Hauptwachstumszeit und im Herbst zum Ende der Vegetationsperiode eingesetzt und eignen sich für die meisten Rasenarten. 63 SERVICE

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