Hegemeister Kiepenkerl WildackerbroschüreArt. Nr. 999506

ANBAUINFORMATIONEN 2. Anbautechniken Eine sorgfältige Vorbereitung des Bodens und des Saatbeets sind Voraussetzung für den Erfolg der Mischungen. Dünge- oder Bearbeitungsfehler lassen sich gerade auf Flächenstilllegungen kaum noch korrigieren. Im schlimmsten Fall müssen falsch bewirtschaftete Flächen frühzeitig geschlegelt oder umgebrochen werden. Wildackermischungen verhindern nicht das Wachsen von unerwünschten Ackerkräutern. Unter Einhaltung der Empfehlungen zum Anbau unterdrücken sie jedoch wirksam, durch kontrollierte Beschattung, die häufigsten, keineswegs seltenen Ackerkräuter. Nachtschatten, Kamille, Sternmiere, Knöterich Gewächse, keimende Disteln und Weißer Gänsefuß z.B. werden von den WSM-Mischungen sehr gut unterdrückt. Der Erfolg bei den Ausläufer treibenden Pflanzen, wie Brennessel, Ampfer und Quecke, ist dagegen weniger gut bis schlecht und richtet sich nach dem Grad der Verkrautung einer Fläche zum Zeitpunkt der Bestellung. Mit wenigen Schritten erreicht auch ein landwirtschaftlich Unerfahrener eine gute Wildackerfläche: 2.1 Rechtzeitig vor der Bestellung sollte eine Bodenprobe entnommen werden. Probennehmer und Begleitunterlagen sind über den Landhandel erhältlich. Die Probe wird an eine landwirtschaftliche Untersuchungsanstalt (LUFA) gesandt, wo sie gegen eine geringe Gebühr auf Bodenart, pH-Wert, Gehalt an Phosphor, Kalium und Magnesium untersucht wird. 2.2 Hoher Altaufwuchs sollte vor der Bestellung geschlegelt werden, damit Pflanzenreste gut eingearbeitet werden können. 2.3 Einen Kalkmangel sollte vor dem Umbruch behoben werden. Auf sandigen Böden wird kohlensaurer Kalk und auf lehmigen oder tonigen Böden gekörnter Branntkalk gestreut. Eine Verbesserung von besonders sauren Böden tritt unter Umständen erst nach 1-3 Jahren auf. Anspruchsvolle Pflanzen wie Raps- und Kohlarten gedeihen auf sauren Böden nicht. Ein pH-Wert der niedriger als 5,3 liegt ist für die Mischungen, mit Ausnahme der Pioniermischung, ungeeignet. Anzustreben ist ein pH-Wert, je nach Boden, zwischen 5,3 und 7,0. Die Angaben in der Tabelle 1 sind einzuhalten. 2.4 Die Fläche sollte erst unmittelbar vor der Einsaat umgebrochen werden. Je kürzer der Zeitraum zwischen dem Umbruch und der Einsaat ist, desto wirkungsvoller ist die Ackerkrautunterdrückung der Mischungen. Eine Frostgare des Bodens wirkt sich in der Regel nur bei schweren Lehm- oder Tonböden positiv aus. Im Idealfall kommt der Pflug zum Einsatz, weil er Ackerkräuter wirksam vergräbt. Nur wo die Humusschicht gering ist (Spatenprobe), sollte die Fräse den Einsatz finden. Flächen die gefräst wurden sind immer stärker verkrautet als gepflügte. 2.5 Die meisten Mischungen benötigen mindestens Gehaltsklassen von B, besser von C, an Phosphor, Kalium und Magnesium für beste Ergebnisse. Flächen, die einen Mangel an diesen Grundnährstoffen aufweisen, sind nach dem Umbruch mit Dünger zu versehen. Folgen Sie den Empfehlungen in der Dünger-Tabelle 2 und nicht denen der LUFA für Feldfrüchte. Flächenstillegungen dürfen im Stilllegungszeitraum nicht gedüngt oder gekalkt werden. Im Regelfall haben diese aber bislang landwirtschaftlich genutzten Flächen eine gute Versorgungsstufe und müssen nicht gedüngt werden. Um ganz sicher zu gehen, gerade bei schon länger stillgelegten Flächen, können Bodenproben vor dem Zeitraum der Stilllegung gezogen werden. Damit besteht die Möglichkeit, ggf. eine erlaubte Düngung durchzuführen oder auf den Anbau zu verzichten. 2.6 Den Boden sollten Sie nach dem Umbruch abtrocknen lassen (er sollte nicht mehr schmieren), damit keine zusätzlichen Bodenverdichtungen entstehen. Je nach Wetterlage und Bodenart ist ein Weiterarbeiten nach wenigen Stunden oder erst nach einigen Tagen möglich. Beachten Sie bitte das unter Pos. 2.4 Genannte. 45

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