Kiepenkerl Profi-Blumenzwiebel-Katalog Frühjahr 999180

77 TIPPS & SERIVCE Zwiebel- und Knollenpflanzen Viele Stauden sind ideal zur Produktion von Schnittblumen aus dem Freiland. Der investitions- und energiearme Anbau von Schnittstauden ermöglicht eine floristische Profilierung für Direktvermarkter und Einzelhandelsgärtner. Kleine Anbauflächen sind bereits ausreichend und die Produktionsmöglichkeiten, sind auf Grund wegfallender Transportwege auch von transportempfindlichen Kulturen, vielfältig. Die Auswahl an Schnittblumen aus Zwiebeln und Knollen im KiepenkerlSortiment zeichnet sich durch gute Wuchseigenschaften, ertragreiche Pflanzen und eine Stiellänge von über 25 cm aus. Diese Sorten bieten zudem einen guten bis sehr guten Gesamteindruck als Schnittblumen und bleiben mindestens sechs Tage im Wasser haltbar. Für den zeitigen Absatz im Frühjahr, ergänzen früh ertragreiche Arten das Kiepenkerl-Sortiment an Schnittstauden. Zum Beispiel eignen sich Kulturen wie Alchemilla mollis und Bergenia cordifolia für den Blattschnitt. Sowie Arten und Sorten der Gattungen Fritillaria, Tulipa, Leucojum und Narcissus, die ab Mitte April geerntet werden können, zur Eröffnung der Freilandschnittblumen-Saison. Weiterführende Informationen zu Kulturabläufen und wirtschaftliche Betrachtungen erhalten Sie über das Informations-Netzwerk Gartenbau www.hortigate.de. Gladiolen Die Kiepenkerl Gladiolen Farbmischungen, bestehen aus frühen, mittelfrühen und späten Schnittsorten, so dass trotz relativ kurzer Ernteperiode die Verkaufszeit gestreckt werden kann. Ist ein Angebot über mehrere Wochen angestrebt, empfiehlt es sich die Gladiolen in mehreren Sätzen, mit jeweils zwei bis drei Wochen Verzögerung, zu pflanzen. Für Schnittblumen bringt die Knollengröße 10/12 eine gute Qualität und außerdem ist mit dieser Größe eine problemlose maschinelle Pflanzung möglich, z. B. mit einer Kartoffellegemaschine. Ab Mitte April bis Juni kann im 14-täglichen Rhythmus gepflanzt werden. Es empfiehlt sich vor der Pflanzung die Knollen für ca. 3 bis 4 Stunden in Wasser einzulegen. Dies fördert die Wurzelbildung und ermöglicht einen schnelleren Austrieb. Die Knollen sollten min. 10 cm tief in den Boden gelegt werden. Bei 40 bis 50 Knollen pro Quadratmeter, ist ein Pflanzabstand von 10 cm in der Reihe und ein Abstand zwischen den Reihen von 25 cm empfehlenswert. Eine Stickstoff-Versorgung von 80 kg N/ha, bei einer Pflanzdichte von 80 Knollen je Quadratmeter reicht aus, um eine gute Marktqualität zu produzieren. Dabei sind die 80 kg N/ha in 2 Düngergaben auszubringen, bei der ersten Ausbringung unter Berücksichtigung des Nmin-Gehalts im Boden. Bereits ab Juli beginnt die Blüte, wenn ausreichend Wasser zur Verfügung steht, sodass die Ernte beginnen kann. Der optimale Erntezeitpunkt ist erreicht, wenn die untersten drei bis vier Einzelblüten ein wenig Farbe zeigen. Montbretien Das Kiepenkerl Montbretien-Sortiment eignet sich ideal für den mehrjährigen Schnittblumenanbau im Freiland. Es ist jedoch wichtig ausreichenden Winterschutz, z. B. mit einer Abdeckung mit 10 cm Rindenmulch, zu gewährleisten. Idealerweise sollten die Montbretien-Knollen in Reihen mit einem Pflanzabstand von 8 bis 12 cm gesetzt werden. Der Abstand zwischen den Reihen kann 30 cm betragen. Um eine reibungslose Ernte zu ermöglichen, sollten die Erntewege doppelt so breit sein wie die Beete. Auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist es nicht zu empfehlen, die Knollen jährlich aufzunehmen und bis zur Frühjahrspflanzung zu lagern. Montbretien vermehren sich durch unterirdische Ausläufer, was zu dichten Beständen führen kann, wenn sie über längere Zeit an einem Ort stehen. Um eine nachlassende Blühleistung zu vermeiden, empfiehlt es sich den Bestand nach 3 Jahren aufzunehmen. Die leuchtend orangerot blühende Sorte 'Lucifer' ist ausreichend winterhart und kann auch ohne Winterschutz angebaut werden. Die großblumige orangefarbene Sorte 'Emily McKenzie' sowie die ertragreichen, kleinblumigen Sorten 'Red King', 'Fire King' und 'Carmine Brillant' können für den Anbau mit Winterschutz empfohlen werden. Durch die Auswahl von früh- und spätblühenden Sorten kann der Zeitraum, in dem Montbretien (Crocosmia) erhältlich sind, verlängert werden. Bei der Ernte ist es vorteilhaft, ein bis zwei Blätter an der Pflanze zu belassen. Die Stiellängen von 50 bis 80 cm sind ausreichend. Sowohl die schwertförmigen Blätter als auch die grünen Samenstände können floristisch verwendet werden. Lilien Die Kiepenkerl Lilien sind ausgewählte Schnittsorten, die große Blüten auf kräftigen Stielen hervorbringen, welche zusätzliche eine sehr gute Haltbarkeit in der Vase aufweisen. Lilien bevorzugen einen lockeren, wasserdurchlässigen Boden, der im Winter nicht zu Staunässe neigt. Da Lilien keine schützende Haut, wie zum Beispiel Tulpen, umgibt, ist ein Schutz vor Austrocknung der Zwiebeln beim Pflanzen unbedingt notwendig. Daher sind die Zwiebeln, sofort nach Erhalt der Lieferung, in den gut feuchten Boden zu pflanzen. Eine ausreichende Feuchtigkeit zu Beginn der Pflanzung, bewirkt eine schnellere Wurzelbildung und trägt zum Erhalt der Vitalität bei. Auch nach der Pflanzung gilt es, den Boden stets feucht zu halten, da sonst bei längeren Trockenperioden es zum Knospenfall kommen kann. Gepflanzt wird, mit der Nase bzw. Spitze der Zwiebeln nach oben, ab Mitte März, ca. 10 bis 12 cm tief. Pro Quadratmeter werden ungefähr 50 bis 60 Zwiebeln gepflanzt, mit einem Pflanzabstand von 10 bis 15 cm und einem Reihenabstand von 15 bis 20 cm. Bleibt die Laubfarbe nach dem Austrieb zu hell, kann noch bis zu 3 Wochen vor der Blüte eine Stickstoff-Düngung erfolgen. In der Regel entwickeln sich die Blüten, bei optimalen Wachstumsbedingungen, nach 75 bis 100 Tagen, je nach Art und Sorte. Ebenfalls davon abhängig ist der optimale Erntezeitpunkt, der im Juni erreicht ist, wenn die unterste Knospe Farbe zeigt. Die Slowflower-Bewegung setzt sich gegen den Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln und anderen Umweltbelastungen, sowie die langen Transportwege ein, die oft mit dem Blumenhandel verbunden sind. Durch den Kauf von Blumen aus regionalen Betrieben und Saisonalität wird versucht, die Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren und die lokale Floristikindustrie zu unterstützen. Ebenso fördert die Slowflower-Bewegung eine engere Verbindung zwischen Blumenproduzenten, Floristen und Endverbrauchern. Indem sie die Herkunft und den Anbau von Blumen transparenter macht, ermöglicht sie den Verbrauchern, bewusstere Entscheidungen zu treffen und die Geschichte hinter ihren Blumen zu verstehen. Die Bewegung hat in den letzten Jahren an Popularität gewonnen und viele Floristen, Blumenbauern und Verbraucher engagieren sich aktiv Aus Liebe zur Natur Aus dem Freiland. Für den Schnitt. für ihre Prinzipien. Es geht darum, eine nachhaltigere und ethischere Blumenindustrie zu schaffen, die die natürlichen Ressourcen schützt und gleichzeitig schöne Blumen für die Menschen bereitstellt. Die Kiepenkerl Stauden, Blumenzwiebeln und -knollen erweitern das Sortiment, um ein vielfältiges Feld von Schnittblumen im Freiland anzubauen. Nutzen sie hierzu am besten die Kombination aus Stauden, Geophyten und Saatgut. Denn damit schaffen Sie auch einen vielfältigen Raum für Insekten, Vögel und andere Tiere. Wir bieten zur Schnittblumenproduktion ein abwechslungsreiches und verschiedenartiges Sortiment an losem Saatgut an wie z. B. Löwenmäulchen (Antirrhinum), Sommerastern (Callistephus), Nelken (Dianthus) oder klassisch Sonnenblumen (Helianthus). Quellen: Marion Jentzsch, Jürgen Thal, Produktion von Freilandschnittblumen, Sommerblumen, Stauden und Gehölze, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 2007 Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, Marion Jentzsch, Schnittstauden aus dem Freiland, Pillnitzer Empfehlungssortiment Frühjahr und Herbst, Dresden, Oktober 2008

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