Kiepenkerl Kulturanleitung Tulpen

40 und Gander einschließlich Mutationen auf. Diese Tulpen entwickeln zwar genug Länge und auch die Hellfärbung der Nerven fällt kaum auf, aber das Blatt reißt leicht in Längsrichtung ein. Ursache Diese Krankheit wird häufig mit dem Tabakringfleckenvirus in Verbindung gebracht, doch eine direkte Beziehung zwischen diesem Virus und der Krankheit konnte bisher nicht nachgewiesen werden. Deshalb kann die Nervenkrankheit lediglich als physiologische Abweichung klassifiziert werden. Diese kann bei anfälligen Sorten unter feuchten und zu kalten Bedingungen (<15°C) im Lager mit geregelter Temperatur oder im Gewächshaus auftreten. Der Bodentyp ist ein anderer Faktor, der das Auftreten dieser Krankheit beeinflusst. Vorbeugung - Empfindliche Sorten lieber nicht in den Einschlag, sondern in den Bewurzlungsraum stellen. - Bei der Verwendung eines Einschlags zur Kühlung müssen die Zwiebeln vor Frostschäden geschützt werden. - Pflanzerde mit gutem Wasser- und Lufthaushalt verwenden. - Beim Einbringen nicht gießen, solange der Boden unter den Zwiebeln noch feucht genug ist. Erst dann Wasser geben, wenn die Pflanzen dies wirklich nötig haben! - Die Kisten im Gewächshaus nicht auf feuchten Untergrund, sondern auf offene Tische stellen (siehe Trichoderma). - Die Gewächshaustemperatur konstant und nicht unter 16°C halten. Durch Schädlinge verursachte Schäden Blattläuse Das Auftreten von Blattläusen während der Lagerung zeigt sich durch klebrige rote oder bräunliche Punkte auf den Zwiebeln. Diese klebrigen Zwiebeln werden durch die Entwicklung des Rußtaupilzes später schwarz. Blattläuse treten vornehmlich am oberen Teil der Zwiebel und an Stellen auf, an denen die braune Haut locker ist oder fehlt. Wenn die Zwiebeln während der Lagerung Triebe entwickelt haben, befindet sich dort eine große Anzahl von Blattläusen. Dadurch wird der obere Teil des unteren Blattes nach dem Austreiben beschädigt, verformt und verdickt. Wenn Tulpen durch Blattläuse im Gewächshaus oder im Freien beschädigt werden, zeigen die Blätter runde, hellgrüne bis gelbe Flecken. Bei starkem Befall verformt sich die Blattoberfläche. Ursache Eine Verseuchung wird durch unterschiedliche Spezies von Blattläusen hervorgerufen, die in verseuchten Partien oder der Umgebung vorkommen. Zu dieser Gattung zählen die Tulpenblattlaus (Dysaphis tulipae), die Lilienblattlaus (Aulacortum circumflexum), die Grüne Pfirsichblattlaus (Myzus persicae) und die Schwarze Bohnenlaus (Aphis fabae). In den meisten Fällen verbreitet sich ein Blattlausbefall nicht übermäßig. Wichtiger ist jedoch zu wissen, dass Blattläuse Viren übertragen können. Die Tulpenblattlaus tritt häufig während der Lagerung auf. Die Lilienblattlaus tritt während der Gewächshausperiode auf und die Grüne Pfirsichblattlaus sowie die Schwarze Bohnenlaus treten meist auf Pflanzen im Freien auf. Blattläuse vermehren sich besonders gut auf Zwiebeln, die lange Zeit bei Temperaturen über 15°C gelagert werden. Seltener ist ein Befall von gekühlten Zwiebeln. Vorbeugung - Die Zwiebeln nicht länger als notwendig im Freien lassen. - Die Zwiebeln während der Lagerung und die Pflanzen im Gewächshaus oder im Freien auf Blattläuse untersuchen und gegebenenfalls Maßnahmen zur Bekämpfung einleiten. Zwiebelmilben Diese Milben ernähren sich vorrangig von dem erkrankten Zwiebelgewebe, das bereits durch Pilze, Bakterien und Nematoden (Fadenwürmer) beschädigt wurde. Daher müssen beschädigte Zwiebeln regelmäßig entfernt werden. Die Milben können sich jedoch auch von gesundem Gewebe ernähren. In Verbindung mit Ethylen können sie die jungen Pflanzenteile im Trieb erreichen und beschädigen (Kernfäule). In einigen Fällen ist auch der junge Trieb betroffen. Das führt zu Muldenfraß, Kratzern an den Außenseiten des Triebs in der Nähe des ersten Blattes. Das beschädigte Gewebe verfärbt sich dann Graue Tulpenblattläuse Zwiebelmilben

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