Kiepenkerl Kulturanleitung Tulpen

37 Ursache Erreger der Krankheit ist der Pilz Rhizoctonia tuliparum. Dieser Pilz, der keine Sporen bildet, befällt die Zwiebelgewächse in der Regel im Winter und tritt vor allem bei Bodentemperaturen unter 13°C auf. Neben Zwiebel- und Knollengewächsen werden gelegentlich auch Stauden, wie Sedum spectabile, Lychnis, Helleborus und Valeriana officinalis, angegriffen. Der Pilz kann mit Hilfe von Sklerotien unbegrenzt im Boden überleben. Schwerer Befall der Pflanzen wird durch verseuchten Boden verursacht. Die Ausbreitung der Pilzkrankheit kann über im Boden befindliche Pilzfäden und Sklerotien erfolgen, die an Zwiebeln, Gartenwerkzeugen, Maschinen, Schuhwerk, Stecklingen, Knollen und Wurzelstöcken von Pflanzen, die in infizierten Böden kultiviert wurden, haften bleiben. Schwere Schäden treten nur dann auf, wenn Zwiebeln regelmäßig an derselben Stelle gepflanzt werden. Bei ungekühlten Zwiebeln tritt die Krankheit häufiger auf als bei gekühlten Zwiebeln, weil sie länger im Einschlag bleiben. Vorbeugung - Frische Erde im Einschlag und frische Pflanzerde verwenden. - Verseuchte Böden dämpfen oder mit geeigneten Mitteln behandeln. - Infizierte Treibkisten reinigen. - Infizierte Pflanzen vernichten. - Infizierte Erde nicht in der Nähe des Einschlags aufbewahren. - Vor dem Pflanzen die Zwiebeln mit einem geeigneten Mittel behandeln. - Späte Pflanzung der Zwiebeln (ab ca. Mitte November) führt zu einem erheblich geringeren Krankheitsrisiko. Wurzel-Fusarium Befallene Wurzeln sind durch eine auffallend rote, später braune Färbung gekennzeichnet. Wurzeln, die nicht mit Erde bedeckt sind, sondern aus dem Boden der Kisten und Töpfe herauswachsen, werden glasig und weich und lösen sich letztendlich auf. Bei Schäden durch Fusarium culmorum werden die Tulpen kürzer mit braunen Gefäßbündeln an der Basis der Zwiebel und dem unteren Teil des Stiels. Gelegentlich zeigen sich auch ausgetrocknetes Gewebe und Hohlräume. Bei einem Befall durch Fusarium avenaceum wachsen die Tulpen schneller und bilden hellgrüne, kleine und verdrehte Blätter mit teilweise grünen und eventuell seltsam eingedrückten Blüten. Betroffene Tulpen blühen vor den anderen. Ursache Diese Krankheit wird von zwei Pilzen verursacht: Fusarium culmorum und Fusarium avenaceum. Diese Pilze kommen häufig in Erde und Torfsubstrat vor und stellen vor allem bei der Tulpentreiberei in Kästen, die mit Torfsubstrat gefüllt sind, ein Problem dar. Der Pilz befällt und schädigt die Wurzeln, die nicht mit Erde oder Substrat bedeckt sind (d. h. Wurzeln an der Unterseite der Kästen und Töpfe). Es wird vermutet, dass die Pilze eine giftige Substanz bilden, die über die Wurzeln aufgenommen wird und dadurch die Symptome in den oberen Pflanzenteilen verursacht. Vorbeugung - Die Kisten vor dem Bepflanzen desinfizieren. - Tulpen nie ausschließlich in Torfsubstrat pflanzen und keine bereits verwendete, befallene Pflanzerde verwenden. - Bei der Verwendung von Torfprodukten müssen diese stets zur Hälfte mit grobem Sand oder keimfreier Gartenerde vermischt werden. Es ist auch ratsam, eine 4 - 5 cm dicke Schicht Substrat unter der Zwiebel sowie eine 1 cm dicke Schicht grobkörnigen Sand auf dem Boden des Kastens zu verteilen. - Die Zwiebeln vor dem Bepflanzen desinfizieren. - Den Boden der Kästen ausreichend feucht halten. - Durch hohe Luftfeuchtigkeit (90-95%) im Lagerraum mit Klimaanlage dafür sorgen, dass die durch die Öffnungen im Kistenboden wachsenden Wurzeln nicht austrocknen und auch nicht zu lang werden. - Nach Oktober darf kein Wurzelwachstum bei einer Temperatur über 5°C stattfinden. - Die Treibkisten auf Tische mit Gestellen, aber ohne Tischplatte stellen, unter denen genug Platz gelassen wird, damit die unter den Kisten heraushängenden Wurzeln so schnell wie möglich trocknen können. - Die Böden und Wände im Lagerraum mit Klimaanlage und die Tabletts im Gewächshaus sollten am Ende der Treibsaison desinfiziert werden. Wurzel am Boden der Kiste, Fusariumbefall Rechts: kürzere Pflanzen infolge von Fusarium culmorum

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