36 Fleckchen und Streifen. Später reißt das Gewebe an diesen Stellen, als wären die Pflanzen angefressen. Die Blüte der Pflanzen verläuft normal, aber die Spitze des ersten Laubblattes ist nach hinten gekräuselt. Diese Laubblätter müssen beim Bündeln entfernt werden. In schweren Fällen ist das Blatt stärker beschädigt, und am unteren Bereich des Stängels treten ovale, tief eingesunkene Flecken auf. Diese Pflanzen können im Wuchs zurückbleiben und brechen bei Berührung leicht ab. Gelegentlich sind die Symptome so stark, dass der Trieb schlecht wächst und schließlich völlig verfault. Grund dafür ist, dass der Pilz die Zwiebel direkt angreift. Symptome bei der Kistenkultur: Beim Einbringen der Kisten weisen die Triebe kleine, braun-schwarze Flecken und Streifen auf. Die Pflanzen gelangen anschließend normal zur Blüte, aber vor allem die Spitze des unteren Laubblattes ist beschädigt. Ursache Erreger dieser Krankheit ist der Pilz Rhizoctonia solani, der den Tulpentrieb aus dem Boden heraus angreift. Der Pilz kommt in frischem Torfsubstrat nicht vor. Nach dem Hochkommen der Pflanzen kommt der Prozess in der Regel zum Stillstand. Die Anfälligkeit der einzelnen Sorten ist unterschiedlich hoch. Der Pilz kommt auf vielen Wirtspflanzen vor, u.a. Kartoffeln, Salat, Tomaten, Chrysanthemen, Getreidesorten und vielen anderen Zwiebelgewächsen. Außerdem gedeiht er auf totem organischem Material (Stroh, Blatt, Wurzeln etc.). Dadurch kann er auch auftreten, wenn in der vorangegangenen Kultur keine Tulpen angebaut worden sind. Im Gegensatz zu Rhizoctonia tuliparum gedeiht dieser Pilz am besten bei höheren Temperaturen (5 - 18°C). Vorbeugung - Verseuchte Böden einer allgemeinen Bodenbehandlung unterziehen oder den Gewächshausboden mit einem geeigneten Mittel behandeln. Die Mittel müssen bis in 10 cm Tiefe sorgfältig in den Boden eingemischt werden. Vor allem die Erde auf den Zwiebeln muss behandelt werden. - Treibkisten reinigen. - Zwiebelbehandlung vornehmen. - Zwiebeln für die 5°C-Kultur und die Kistentreiberei wenn möglich so pflanzen, dass sie mit der Spitze aus dem Boden herausschauen. Zwiebeln kahlmachen! - Die Kisten mit grobem Sand oder feinem Schotter abdecken, so dass die Spitze der Zwiebeln unbedeckt bleibt. Rhizoctonia tuliparum Stellenweise gehen die Zwiebeln nicht auf. Bei näherem Hinsehen sind die Wurzeln der kranken Pflanzen intakt. Der zunächst normal geformte Trieb ist im Boden erkrankt und beginnt zu faulen. Zwiebeln und Triebe sind gelegentlich mit Erde bedeckt, die von Myzelien festgehalten wird. Oft befinden sich darin weißgraue bis schwarzbraune Sklerotien. Form und Größe dieser Sklerotien ist sehr unterschiedlich (von 1 mm bis 1 cm). Sie lassen sich leicht von der Pflanze lösen. Auf den Zwiebelschalen bilden sich große, graubraune Flecken mit grauem Pilzgewebe. Im Querschnitt erkennt man charakteristische braune Ringe. In der Regel stirbt die ganze Zwiebel durch Verfaulen ab. Am Rande eines Infektionsherds stehen gelegentlich Pflanzen, die im Wachstum zurückbleiben und vorzeitig absterben. Im beheizten Gewächshaus kommt die Krankheit aufgrund der höheren Temperaturen zum Stillstand. Rhizoctonia-solani-Befall in einer Kiste Rhizoctonia-solani-Befall in einer Kiste Symptome des Pilzes Rhizoctonia solani auf einem Blatt
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