32 verursacht. Er verbreitet sich durch Sporen. Eine feuchte Umgebung begünstigt den Befall. Die Krankheit tritt häufig bei lange gelagerten und dadurch spät gepflanzten Zwiebeln auf. Sie wird durch die Verwendung von gedämpfter Erde oder frischem Torfsubstrat begünstigt, weil darin die natürlichen Feinde fehlen. Es wird die Verwendung von Kästen empfohlen, die keine Ausbreitung der Wurzeln in den Bodenraum ermöglichen. Bei der Kultur im Gewächshausboden kommen lockere oder verklumpte Erde und das Einmischen von frischem, organischem Material als begünstigende Faktoren hinzu. Vorbeugung Die Tulpen nie ausschließlich in Torfsubstrat pflanzen. - Torfprodukte immer mit grobem Sand oder keimfreier Gartenerde vermischen (50%). - Zwiebeln vor dem Pflanzen einer Fungizidbehandlung unterziehen. - Nach dem Pflanzen die Zwiebeln mit einer Schicht grobem Sand abdecken. - Treibkästen desinfizieren. - Austrocknen der durch die Öffnungen der Kiste wachsenden Wurzeln durch hohe Luftfeuchtigkeit (9095%) im Bewurzlungsraum vermeiden. - Die Tulpen immer auf offenen Tischen treiben. - Gegen Ende der Saison, wenn die Lagerräume mit Klimaanlage bereits teilweise leer stehen, kann die relative Luftfeuchte schnell absinken. Das kann zu Wurzelschäden beim späten Treiben führen, die wiederum einen Angriff von Botrytis cinerea begünstigen. Deshalb sollte die relative Luftfeuchte im Lagerraum mit Klimaanlage vor allem in der späten Periode genau geprüft werden. Botrytis tulipae Blindgänger Schwer erkrankte Pflanzen gehen nicht auf oder bleiben im Wachstum zurück ("Blindgänger"). An den oberirdischen Teilen, meist am unteren, häufig gedrehten Blatt, bilden sich graubraune Schimmelfasern mit Sporen. An den unterirdischen Pflanzenteilen sitzen 1-2 mm große, mattschwarze Sklerotien. Pocken Keimende Sporen verursachen kleine, wässrige Stellen auf Blatt und Blüte, die anfangs grün sind und später weiß bis braun werden und sich zu großen Flecken ausdehnen. Die Pockenanfälligkeit ist bei den einzelnen Sorten unterschiedlich. Ursache Erreger der Krankheit ist der Pilz Botrytis tulipae. Dessen Sklerotien und Sporen keimen nur unter feuchten Bedingungen (freistehendes Wasser) auf, und zwar bei unterschiedlichen Temperaturen schon ab ca. 1°C. Die Sporen verbreiten sich sehr schnell, u.a. beim Gießen oder sogar durch Luftbewegung, und können auf dem Blatt binnen 24 Stunden und auf den Blüten schon nach zehn Stunden die gefürchteten Pocken verursachen. Nach dem 15. Februar treten Pocken vermehrt auf. Mit Hilfe seiner Sklerotien kann der Pilz bis zu zwei Jahre im Boden überleben, auch wenn in der Zwischenzeit keine Tulpen gepflanzt wurden. Sogenannte "Flecktulpen" Typisches Beispiel sogenannter "Blindgänger" Blattbefall
RkJQdWJsaXNoZXIy NTUzMjU=