16 zwischen den Kisten stören. Diese Wurzeln führen auch später zu Problemen im Bewurzlungsraum oder Gewächshaus. Wenn sie austrocknen, sind sie anfälliger für Krankheitserreger wie Botrytis cinerea. Lüftung und Zirkulation Ein automatisiertes Lüftungssystem ist nur für sehr große, abgedichtete Bewurzlungsräume erforderlich. Im Allgemeinen wird ausreichend Lüftung durch das Öffnen der Türen bei der Prüfung der Pflanzen erreicht. Wird in Räumen ohne Klimaanlage die Temperatur über die Lüftung reduziert, kann das zum Austrocknen der Erde und der Wurzeln führen. Auch Verdunstungsanlagen in der Nähe der Kisten stellen eine Gefahr für die Zwiebeln dar. Prüfen Sie regelmäßig und bewässern Sie bei Bedarf. Für eine gleichmäßige Temperaturverteilung ist eine geringe Luftzirkulation ausreichend. Zu starke Zirkulation kann die Wurzeln austrocknen. In Bewurzlungsräumen werden bevorzugt automatisierte Systeme verwendet, weil der Luftbefeuchter nur dann arbeitet, wenn der Bewurzlungsraum gekühlt werden muss. Trotzdem sollten die Kistenstapel mit einem Abstand von 10 cm zu den Wänden und nicht in zu großen Blöcken aufgestellt werden. Die Aufstellung der Stapel muss eine gewisse Luftzirkulation zwischen den Kisten ermöglichen. Pflanzenschutz im Bewurzlungsraum Es ist nicht sinnvoll, bestimmten Krankheiten durch die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln im Bewurzlungsraum vorzubeugen, da die Temperaturen dort für deren Entwicklung zu niedrig sind. Außerdem bieten die Treibkisten selbst bereits einen Schutz. Viele Krankheiten wie Botrytis cinerea und Trichoderma können durch richtige Lagerung der Zwiebeln vermieden werden. Des Weiteren kann man Krankheiten durch Desinfizieren der Zwiebeln vor dem Pflanzen vorbeugen. (Beachten Sie dazu den Abschnitt über Zwiebelbehandlung in Kapitel 16). Vor allem, wenn der Bewurzlungsraum nicht abgedichtet werden kann, sollten jedoch Vorkehrungen gegen Mäuse getroffen werden. Mäuse lieben Tulpen! Einschlag Ein Einschlag ist eine Fläche außerhalb des Gewächshauses, auf der Tulpen in Kisten gepflanzt werden. Bis vor gut 30 Jahren war dies die am häufigsten verwendete Methode für die Kältebehandlung. Heute wird sie vorwiegend von kleineren Treibereien genutzt. Zu jener Zeit kamen normalerweise Holzkisten zum Einsatz. Da diese Methode jedoch mit viel Aufwand während der Wintermonate und einem höheren Risiko der Beschädigungen durch Krankheitserreger aus der Erde im Einschlag verbunden ist, ist sie kaum noch üblich. Damit diese Methode erfolgreich ist, dürfen die Außentemperaturen nicht wesentlich von den hier empfohlenen Temperaturen für Bewurzelungsräume abweichen. Es gibt im Wesentlichen zwei Methoden für Einschläge. Die älteste ist das Pflanzen der Tulpen in Holzkisten, die mit Erde aus dem Einschlag gefüllt sind. Die gepflanzten Tulpen werden dann wiederum mit einer Schicht Erde aus dem Einschlag bedeckt. Wenn die Temperatur auf 0°C sinkt, wird eine Schicht Stroh oder Ähnliches als Decke verwendet. Nach der neueren Methode werden die Zwiebeln in Plastikkisten mit den Maßen 40 x 60 cm, wie hier für die Verwendung in Bewurzlungsräumen beschrieben, gepflanzt. Diese Kisten werden anschließend in den Einschlag gestellt und mit einer dicken Strohschicht bedeckt. Der Einschlag sollte auf jeden Fall mit Gift gegen Mäuse gesichert werden. Mäuse lieben Tulpen! Sollten die Temperaturen weit unter den Gefrierpunkt sinken, wird Luftpolsterfolie über dem Einschlag ausgebreitet. Im Einschlag gilt dieselbe Regel wie für Bewurzlungsräume: die Temperatur um die Zwiebeln herum sollte nicht unter -1,7°C sinken. Weitere Anregungen: • Für den Einschlag ein Stück Land wählen, das längere Zeit nicht für Tulpen verwendet wurde. Es ist zu bedenken, dass Rhizoctonia vorhanden sein könnte. Entsprechende Gegenmaßnahmen sind zu ergreifen. Eine Möglichkeit ist die Dampfbehandlung des Einschlags. • Wählen Sie als Einschlag einen gut entwässerten Bereich. Tulpen können bei zu viel Wasser leicht ersticken. • Wenn die Triebe gegen Ende der Treibperiode größer werden, ist es ratsam, das Stroh von den Kisten zu entfernen, damit die Triebe nicht durch das Stroh wachsen. Sollte starker Frost drohen, decken Sie die Tulpen mit Tuch ab. • Achten Sie bei starkem Frost und Wind beim Einbringen der Kisten aus dem Einschlag ins Gewächshaus darauf, dass die Triebe nicht austrocknen.
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