Kiepenkerl Kulturanleitung Tulpen

13 - 20% Torfstreu. Bevorzugt wird ein Gemisch aus 60% Düngetorf und 40% Torfstreu. Um Umfallen der Pflanzen zu vermeiden und das Wasser-Luft-Verhältnis im Substrat zu verbessern, empfiehlt es sich, das Gemisch mit grobem Sand (20%) anzureichern. Die Struktur darf weder zu grob noch zu fein sein. Pflanzerde mit zu grober Struktur lässt sich schwer bearbeiten und das Wasser fließt zu schnell ab. Eine zu feine Struktur reduziert die Durchlässigkeit und den Luftgehalt der Erde. Es ist für ausreichende Durchlässigkeit zu sorgen. Beim Transport sackt diese zu feuchte Erde in sich zusammen und die Struktur verschlechtert sich noch mehr. Richtiger Wasser- und Lufthaushalt. Der Feuchtigkeitsanteil darf höchstens 80% betragen und der Luftanteil muss bei mindestens 10% liegen (bei einer Saugspannung von -10 cm). Nicht geeignet ist Pflanzerde, in der Torfsorten mit eintrocknenden Eigenschaften verarbeitet worden sind. Der Boden darf nach dem Austrocknen um höchstens 30% schrumpfen. Die Pflanzerde darf nicht zu sauer sein. Ein zu geringer pH-Wert führt zu Wurzelbrand. Ideal ist ein pH-Wert von 6 bis 7. Auch wenn eine Bodenanalyse mitgeliefert wurde, sollte man eine Bodenprobe machen lassen. Wenn der pH-Wert zu niedrig ist, muss die Erde zusätzlich behandelt werden; 1 kg kohlesäurehaltiger Kalk pro Kubikmeter hebt den pH-Wert um den Faktor 0,3. Der EC-Wert des Bodens sollte nicht zu hoch sein. Hohe Salzwerte im Boden beeinträchtigen das Wurzelwachstum der Tulpen. Der EC-Wert sollte bei 25°C nicht über 0,5 - 1,0 liegen. Diese Zahl beinhaltet bereits hinzugefügten Dünger (wobei die Zugabe von Dünger prinzipiell nicht empfohlen wird). Gelegentlich wird jedoch künstlicher Dünger verwendet, um den EC-Wert des Bodens zu erhöhen. Das ist der Fall bei Sorten wie Monte Carlo und ähnlichen, die die genetische Veranlagung haben, starke Wurzelsysteme zu entwickeln, und somit häufig Schwitzer und Hohlstämme bilden. Durch das Erhöhen des EC-Werts auf 1 bis 1,5 verringern sich diese Risiken. (Beachten Sie auch den Abschnitt über Schwitzer und Hohlstämme in Kapitel 17.) Die Erde muss frei sein von Krankheitserregern wie Pythium und Rhizoctonia. Das Risiko für Schäden durch diese Erreger wird deutlich erhöht, wenn Erde verwendet wird, die bereits für die Tulpenproduktion oder gar für andere Pflanzen eingesetzt wurde. Gelegentlich wird die Erde standardmäßig mit einem Mittel gegen Pythium angereichert. Diese Krankheit tritt jedoch viel häufiger auf, wenn minderwertige Erde mit wenig Sauerstoff verwendet wird, die darüber hinaus zu viel Feuchtigkeit aufweist. Kapitel 6 – Kistentreiberei auf Erde: Pflanzmethoden Pflanzperiode Die Pflanzperiode wird von folgenden Faktoren beeinflusst: • Die bevorzugte Pflanzperiode liegt zwischen Mitte September und Mitte Dezember. Die meisten Tulpenzwiebeln werden im Oktober und November gepflanzt. • Das Datum, an dem die Kisten in das Gewächshaus gebracht werden sollen. • Eine Bewurzlungszeit von mindestens sechs Wochen nach dem Pflanzen. • Die Temperatur im Bewurzlungsraum (ohne Klimakontrolle) oder im Einschlag. • Verfügbarer Platz im Bewurzlungsraum. • Arbeitseinteilung • Sorten, die mit ihren Wurzeln leicht aus den Kisten herauswachsen können (z. B. Monte Carlo), sollten nicht zu spät gepflanzt werden. Im Allgemeinen werden die frühesten Partien zuerst gepflanzt, da diese auch als erste eingebracht werden. Das heißt, die Reihenfolge, in der die Partien eingebracht werden, bestimmt die Reihenfolge des Pflanzens. Ihr Lieferant wird gemeinsam mit Ihnen einen Plan für das Pflanzen erstellen. Die meisten Tulpenzwiebeln werden im Oktober und November gepflanzt. Früheres Pflanzen ist möglich, wenn zu einem späteren Zeitpunkt nicht ausreichend Arbeitskräfte vorhanden sein werden. Häufig wird zu einem späteren Zeitpunkt gepflanzt, damit der Bewurzlungsraum zweimal genutzt werden kann. Das ist jedoch nicht in jedem Fall empfehlenswert. Tulpen sollten nie gepflanzt werden, wenn die Temperatur über 9°C liegt, da dies zu Ausfällen aufgrund von Krankheiten führen kann. Außerdem sollte zu frühes Pflanzen vermieden werden, weil die Kühlperiode sonst zu lang wird. Sorten, die schnell zu groß und schwach werden, entwickeln sich so zu schwachen Pflanzen. Wenn die Tulpen noch nicht ausreichend entwickelt sind, sollten sie nicht bei einer zu niedrigen Temperatur gepflanzt werden. (Beachten Sie auch den Abschnitt über Zwischentemperatur in Kapitel 3). Pflanzen in Kisten

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