12 führt nach der Bewässerung zu einer anfänglich vermehrten Verdunstung (und somit zu einer Zunahme der Luftfeuchte im Gewächshaus). Darauf folgt jedoch geringere Transpiration durch die Pflanzen. Wenn sich die Sprinklerdüsen über den Pflanzen befinden, hinterlässt hartes Wasser weiße Flecken auf Blättern und Blüten. Die Nachteile des Systems lassen sich einschränken, wenn die Beregnungsleitungen zwischen den Pflanzen, evtl. mit zusätzlichen Kappen, verlegt werden. Die zugeführte Wassermenge kann relativ einfach mit Hilfe von Bechern gemessen werden, die an verschiedene Stellen im Gewächshaus gestellt werden. Tropfsystem Da das Wasser bei diesem System nur sehr langsam aus den Tropfstellen austritt, bleiben die Pflanzen trocken. Dadurch treten weniger Krankheiten auf, die Stiele bleiben sauber und der Energie- und Wasserverbrauch ist geringer. Die Wassermenge kann an den Bedarf jeder einzelnen Kiste angepasst werden. Nach der ersten Installation des Systems ist der Boden um die Knospen in den Kisten möglicherweise zu trocken und das Tropfsystem allein bietet keine ausreichende Bewässerung. In diesem Fall sollte direkt nach der Installation der Anlage per Hand oder über eine Beregnungsleitung bewässert werden. Das am häufigsten eingesetzte Tropfsystem verwendet Schläuche mit eingebauten Tropfstellen, die trotz hoher Strömungsgeschwindigkeit pro Stunde nur 1 bis 4 Liter Wasser abgeben. Die hohe Strömungsgeschwindigkeit des Wassers verhindert Verstopfungen des Systems. Im Schlauch befinden sich in regelmäßigem Abstand Tropfstellen. Die Anzahl der Tropfstellen pro Kiste hängt von der Bodenstruktur ab. Für normale Blumenerde nimmt man in der Regel vier Tropfstellen pro Kiste, die jeweils 1 Liter Wasser pro Stunde abgeben. Aufgrund der druckkompensierenden Eigenschaften des Tropfschlauchs ist die Wasserabgabe an der ersten und der letzten Tropfstelle exakt gleich. Diese Systeme sind meistens automatisiert. Je nach Größe der kultivierten Zwiebelpartien wird das Gewächshaus in verschiedene Bewässerungssegmente aufgeteilt. Ein Beregnungsautomat sorgt dafür, dass die Bewässerung vollautomatisch geregelt wird und die Tropfzeiten exakt eingestellt werden können. Beregnungsbalken Diese werden häufig in Kombination mit mobilen Tabletts verwendet. Wenn sich die Tabletts automatisch bewegen, sind die Beregnungsbalken oft feststehend, sodass sich die Tabletts unter ihnen bewegen. Eine andere Version sind bewegliche Beregnungsbalken, die sich von einer Seite zur anderen bewegen. Die Geschwindigkeit, mit der sich diese Balken über die Tabletts bewegen, kann nach Bedarf angepasst werden. Kisten für Treiberei In der Tulpentreiberei benötigt man die richtigen Treibkisten. In der Praxis sind das normalerweise Kisten für den Tulpenexport. Dabei handelt es sich um 60 x 40 cm große Kunststoffbehälter mit einer Fußhöhe von 18 cm. Die Innenhöhe muss mindestens 8,5 cm betragen, damit genug Substrat hineinpasst. Wichtig ist dabei, dass die Substratschicht unter den gepflanzten Zwiebeln mindestens 5 cm dick ist. Das ist nicht nur wichtig, weil diese Menge Substrat zur Unterstützung der Pflanzen benötigt wird, sondern weil sie auch als Wasser- und Sauerstoffpuffer fungiert. Somit wird verhindert, dass die Zwiebeln durch zu viel Wasser (und unzureichende Sauerstoffzufuhr) ersticken. Zu starkes Austrocknen des Bodens führt zu Verfärbung der Blütenblattspitzen, Eintrocknen der Blütenknospen und Gelbfärbung der Blätter. Ein wichtiger Faktor sind zudem die Schlitze im Kistenboden. Öffnungen am Boden der Kiste ergeben weniger Wurzeln und damit eine Reduzierung der Trichoderma-Gefahr. Bei zu wenigen Öffnungen besteht vor allem im Bewurzlungsraum die Gefahr, dass die Zwiebeln infolge zu hoher Feuchtigkeit ersticken. Zu große Öffnungen (breiter als 2 mm) führen zum Austrocknen und können zudem die Triebe beschädigen, die aus den darunter stehenden Kisten wachsen. Zu viele Öffnungen in den Seiten führen ebenfalls zum Austrocknen. Werden die Kisten im Bewurzlungsraum gestapelt, muss der Abstand zwischen zwei Ebenen mindestens 7 cm, vorzugsweise jedoch 10 - 11 cm betragen. Außerdem sollten die Kisten stabil, handlich und gut zu stapeln sein. Entsprechend einer langen Tradition werden gelegentlich noch immer Holzkisten verwendet. Bei der Wiederverwendung besteht jedoch ein größeres Risiko der Übertragung von Krankheiten. Reinigung der Kisten Rhizoctonia, Pythium und Olpidium (siehe Kapitel 17, Teilabschnitt über Augustakrankheit), die Erreger von Zwiebelgrundfäule, Wurzelfäule und Augustakrankheit, können in den Treibkisten überleben. Darum müssen vor Beginn der neuen Treibsaison bereits gebrauchte Treibkisten aus Holz desinfiziert und bereits gebrauchte Kunststoffkisten gereinigt werden. Um späteren Schäden an den Pflanzen vorzubeugen, sollte man die Kisten geraume Zeit vor Beginn der Treibsaison desinfizieren und einige Wochen lang gründlich ausdunsten lassen. Kunststoffkisten werden mit einem kräftigen Wasserstrahl sauber gespritzt – Ecken nicht vergessen! Die Risiken im Zusammenhang mit der Übertragung von Krankheitserregern sind bei der Hydrotreiberei viel größer als bei der Treiberei in Pflanzerde. Weitere Informationen über die Reinigung von Kisten finden Sie in Kapitel 10, Reinigung der Treibbehälter. Die Pflanzerde Für die Kistentreiberei wird am häufigsten eine Mischung aus Torf und Sand verwendet. Diese Materialien müssen folgende Standards erfüllen: Die Pflanzerde muss über die richtige Zusammensetzung verfügen. Ein gutes Gemisch ist 40 - 80% ein Jahr lang durchgefrorener Schwarzmoorboden (Düngetorf) + 60
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