Kiepenkerl Kulturanleitung Tulpen

11 Maße mobile Tabletts. Diese sind in der Regel 120 cm breit, damit zwei Kisten der Länge nach nebeneinander (2 x 60 cm) darauf Platz haben. Die handelsüblichen Tabletts haben eine durch 40 cm teilbare Länge und sind normalerweise nicht länger als 560 cm. Sie können in der gesamten Anlage aufgestellt und an einem bestimmten Ort mit Kisten gefüllt und auch wieder geleert werden. Sie werden oft entlang einer bestimmten Bahn platziert, von der aus die Tulpen von beiden Seiten geerntet werden können. Außerdem gibt es Tabletts mit einer Breite von 80 cm, auf denen zwei Kisten nebeneinander in der entgegengesetzten Richtung platziert werden können (2 x 40 cm). Diese Tabletts können nur so angeordnet werden, dass die Ernte nur von einer Seite möglich ist. Heizung Ein Heizsystem ist zur Aufrechterhaltung konstanter Temperaturen im Gewächshaus unerlässlich. Die Kapazität ist abhängig von den normalen Außentemperaturen und der gewünschten bzw. erforderlichen Gewächshaustemperatur. In der Tulpentreiberei werden Rohrheizungen bevorzugt, weil sie eine bessere Verteilung der Wärme ermöglichen. Obwohl sich auch Gebläseheizungen eignen, sind sie nicht ideal, weil sie die Luft im Gewächshaus nur unzureichend verteilen. Die dadurch verursachten Temperaturschwankungen führen zu ungleichmäßigen Pflanzen und größeren Ausfällen. Größere Temperaturunterschiede lassen sich übrigens durch horizontale Gebläse ausgleichen. Außerdem muss darauf geachtet werden, dass die Gebläseheizungen im Gewächshaus (darunter Heißluftgebläse und CO2Brenner) richtig eingestellt sind. Wenn man dies versäumt oder der Rauchgasabzug undicht ist, kann bei der Verbrennung Ethylen freigesetzt werden und ins Gewächshaus gelangen. Dieser Anteil von Ethylen führt zu unregelmäßigem Wachstum, spröden Pflanzen und Dürrewerden der Wachsschicht der Blätter. Schon in kleinsten Konzentrationen (0,1 ppm) kann dieses Gas schwere Schäden durch Blütenvertrocknung verursachen. Deshalb sollte die Funktionsfähigkeit der Heizung vor jeder Saison geprüft werden. Schattieren Durch Schattieren kann das Klima besser reguliert und Energie gespart werden. Obwohl Tulpen keine größeren Lichtansprüche stellen, ist Licht doch ein Qualitätsfaktor, der sich günstig auf Blattfarbe und Haltbarkeit auswirkt. Die Lichtempfindlichkeit einzelner Tulpensorten ist unterschiedlich. Sorten, die viele Blätter ausbilden oder zu einer blassen Blattfarbe neigen, sind normalerweise empfindlicher gegen Lichtmangel als andere. Das Schattieren ist daher von den angepflanzten Sorten und der zeitlichen Verteilung der Treiberei abhängig. Bevorzugt werden mobile Schattierungsanlagen, mit denen sich gegen Ende des Frühjahrs übermäßiger Lichteinfall vermeiden lässt. Schattierungsanlagen helfen auch, Energie zu sparen. Allerdings darf dies nicht auf Kosten der Qualität gehen. Deshalb werden mobile Systeme bevorzugt. Bei Verwendung fester Schattierung sollte darauf geachtet werden, dass das verwendete Material grob gewebt ist. Isoliert man nämlich mit dichteren oder völlig undurchlässigen Stoffen wie Plastikfolie, besteht die Gefahr, dass die relative Luftfeuchte im Gewächshaus zu hoch wird. Vom Isolieren mit Plastikfolie, ohne dass für ausreichende Lüftung gesorgt wird, ist daher dringend abzuraten. Das kann zu Blütenvertrocknung, BotrytisBefall sowie Kippen von Blatt, Stängel und Blüten führen. Dagegen helfen sorgfältige Kontrollen und rechtzeitiges Lüften oder, wenn nötig, das Entfernen von Folie oder Schattierungen im Frühjahr. Bewässerung Um dem Feuchtigkeitsbedarf der Tulpen gerecht zu werden, müssen sie während der gesamten Kultur regelmäßig Wasser bekommen. Das Bewässern per Hand oder mit einem Schlauch ist sehr arbeitsintensiv. Deshalb steigen Gärtnereien vermehrt auf den Einsatz voll- oder halbautomatischer Systeme um. Bei den modernen Bewässerungsanlagen unterscheidet man drei Systeme: Beregnungsleitungen, Tropfsysteme und bewegliche Beregnungsbalken. Da der Wasserbedarf nicht bei allen eingebrachten Zwiebelpartien gleich groß ist, sollte die Bewässerungsanlage über eine Möglichkeit zur Regulierung der verabreichten Wassermenge verfügen. Gewächshausberegnung Dieses System erfordert wenig Aufwand und eignet sich besonders gut für die Anfangsphase der Kultur. Je weiter sich die Blätter aber entwickeln, umso größer wird die Krankheitsgefahr bei Verwendung dieses Systems. Die vergrößerte Blattfläche Kisten auf mobilen Tabletts Kisten auf mobilen Tischen mit Tropfsystem

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