Kiepenkerl Kulturanleitung Tulpen

10 Zustand die Zeit für die Wurzelbildung nach dem Pflanzen. Deshalb werden Tulpen normalerweise nicht nach dem 15. Dezember gepflanzt. Nachdem die Tulpenzwiebeln in Kisten gepflanzt wurden (unabhängig davon, ob sie als trockene Zwiebeln gekühlt wurden), müssen sie die notwendige Kühlung im Bewurzlungsraum oder im Freien erhalten. Ab dem 1. Dezember muss die Temperatur im Bewurzlungsraum, abhängig vom Wachstum der Triebe, rechtzeitig gesenkt werden. Der Abstand zwischen der Spitze des Triebs und der Unterseite der darüber stehenden Kisten muss dabei mindestens 1 cm betragen. Bestimmung des Blütezeitpunkts Ihr Lieferant kann Ihnen mitteilen, wann die ersten Tulpen eingebracht werden können. Der früheste Einbringezeitpunkt kann folgendermaßen berechnet werden: Zum Zeitpunkt des Erreichens des Stadiums G wird die Anzahl der Wochen addiert, in denen die Zwischentemperatur angewendet wurde, sowie die Anzahl der Wochen, in denen Kühlung erforderlich ist. Eine Sorte, die für 2 Wochen der Zwischentemperatur ausgesetzt war und weitere 15 Wochen Kühlung benötigt, kann also 17 Wochen nach Erreichen des Stadiums G eingebracht werden. Wenn ein bestimmter Erntezeitpunkt eingehalten werden muss, können von diesem die im Gewächshaus verbrachte Zeit und die Kühlzeit subtrahiert werden. Das ergibt das Datum, an dem die Kühlung beginnen muss. Sollen die Tulpen um den 6. März blühen, werden von diesem Datum 21 Tage im Gewächshaus subtrahiert. Das ergibt als Einbringedatum den 14. Februar. Davon werden 16 Kühlwochen subtrahiert. Die Kühlung muss demzufolge am 25. Oktober beginnen. Mithilfe dieser Methode kann berechnet werden, wann das Gewächshaus mit einer bestimmten Partie gefüllt ist und wann es für die nächste Partie zur Verfügung steht. Gepflanzt wird von Mitte September bis Mitte Dezember. Die meisten Tulpen werden in der Reihenfolge gepflanzt, in der sie eingebracht werden. Die häufigste Pflanzzeit ist Oktober und November. Wenn Sorten mit ausgeprägtem Wurzelwachstum (z. B. Monte Carlo) viel zu früh gepflanzt werden, wird die Zwiebel möglicherweise aus der Kiste herausgedrückt. Kapitel 5 – Kistentreiberei auf Erde: Gewächshaus, Kisten und Pflanzerde Gewächshaus Die Kistentreiberei von Tulpen stellt keine besonderen Anforderungen an das Gewächshaus. Gewächshäuser aus Glas oder Plastik sind gut für diesen Zweck geeignet. Tulpen haben keine besonderen Anforderungen an die Lichtverhältnisse, da sie sich auch unter ungünstigem Licht gut entwickeln können. Die Gewächshaushöhe sollte jedoch ± 3 Meter betragen, weil sich das Klima dann besser regulieren lässt und Schattierungsgewebe angebracht werden können. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Belüftung. Dafür stehen viele geeignete Systeme zur Verfügung. Raumausnutzung In der Regel werden die Kisten im Gewächshaus auf Tabletts (Tische) gestellt, die aus den verschiedensten Materialien gefertigt sein können. Es sollten folgende Größen verwendet werden, die der durchschnittlichen Größe der Arbeiter in den Gärtnereien angepasst sind: Breite Seitentische 60 cm Breite sonstige Tische 120 cm Tischhöhe 65 cm Wegbreite 45 - 50 cm evtl. Breite des Hauptwegs 200 cm In einem Gewächshaus mit Standardgröße bieten diese Abmessungen eine Ausnutzung von ca. 70%. Mit einem mobilen Aufbau kann eine Ausnutzung von 85% erreicht werden. Statt auf Tabletts kann man die Kisten auch direkt auf den Boden stellen. Nach der Ernte werden sie dann nicht entfernt, sondern man stellt die nächsten Kisten einfach obendrauf. So entsteht eine Art Tablett. Die folgende Faustregel kann zur Berechnung der Anzahl von Kisten pro nutzbarer Gewächshausfläche von 500 m2 (für 75% Ausnutzung) verwendet werden: Kisten (60 x 40 cm, sodass 4 Kisten eine Fläche von 1 m2 bedecken) multipliziert mit dem 3-fachen der nutzbaren Gewächshausfläche = 1500 Kisten. Große Tulpentreibereien verwenden in zunehmendem Kisten direkt auf dem Boden

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